Theo Giesen studierte am Kölner Konservatorium und beherrschte die Geige. Theo Giesen war Schüler von Abraham „Bram“ Eldering (* 8. Juli 1865 in Groningen; † 17. Juni 1943 in Köln) er war erster Konzertmeister des Gürzenich-Orchesters in Köln, dann später Gründungsmitglied und erster Konzertmeister des Kölner Rundfunk-Sinfonie-Orchester (KRSO) später genannt WDR Sinfonieorchester Köln.
In seiner Freizeit widmete es sich intensiv der Kölner Geschichte u.a. mit der jahrzehntelangen Erstellung des plastischen Stadtmodells des mittelalterlichen Köln um 1571. Das 2 x 2 Meter große Modell ist seit 2012 im Kulturmuseum Mülheim an der Ruhr – kurz KuMuMü zu sehen.
Das Köln Stadtmodell (Größe 4 Quadratmeter) von Theo Giesen zeigt beeindruckend die Stadt Köln im Jahr 1571, wie sie zu dieser Zeit ausgesehen hat. Das Modell bietet eine detaillierte Darstellung der Stadtmauern, Tore, Kirchen, Wohnhäuser und anderer wichtiger Gebäude, die in dieser Epoche in Köln vorhanden waren. Das Stadtmodell ist daher nicht nur ein Kunstwerk, sondern auch ein wichtiges historisches Dokument, das Einblicke in die Stadtgeschichte von Köln bietet.
Giesen malte und zeichnete – einige wenige Werke sind erhalten. Auch sammelte er Darstellungen von Musikern und Musikergruppen in Form von Zinnfiguren und Diorahmen. Diese in der Welt einmalige Sammlung wurde zum 250. Geburtstag von Ludwig van Beethoven in der Stadt Mülheim im Rahmen der Ganzjahresveranstaltung „#BTHVN2020MLHM“ gezeigt und ist Bestandteil des ZIMM – Zinnfigurenmuseum Mülheim an der Ruhr.
Hier ein Auszug aus der Webseite des WDR zum 70. jährigen Bestehen des WDR Sinfonieorchester Köln:
1947: Mit Geige und Briketts zu den Proben
Als Orchesterleiter Hermann Hagestedt seine 24 Musiker am 1. September 1947 erstmals um sich versammelte, war zunächst mehr Improvisationstalent als musikalisches Können gefragt. Köln lag nach dem Krieg noch immer in Schutt und Asche, der Winter war frostiger als je zuvor. Auch bei der Probe an diesem Montag war es bitterkalt im Ballhaus in Niehl. Der Wirt hatte das vom Sender gestellte Kohle-Deputat kurzerhand für sein Tanzvergnügen am Wochenende verbraucht. Kein Problem für die Kölner Musikfreunde, die fortan zu jeder Probe in Zeitungspapier eingewickelte Briketts mitbrachten. Der NWDR hatte sich entschieden, seinem Orchester in Hamburg und dem traditionsreichen Gürzenich-Orchester ein neues Ensemble an die Seite zu stellen – das Kölner Rundfunk- Sinfonie-Orchester war geboren.
An der Spitze des 60-köpfigen Ensembles standen im ersten Jahr Jean Meylan und Ljubomir Romansky, die sich die Aufgaben des Chefdirigenten teilten. Konzertmeister war Theo Giesen.
Geeignete Räumlichkeiten zum Proben fehlten, auch das Kino in Bickendorf war viel zu klein. Da kam das Feierabendheim der Bayer-Werke in Leverkusen gerade recht – vor allem war es beheizt. Auf dem Programm des Orchesters standen zunächst Opern wie „Der Widerspenstigen Zähmung“ von Hermann Goetz und Humperdincks „Königskinder.“ Den ersten Auftritt gab es am 19. Oktober 1947 in Hamburg, am 8. Oktober 1951 weihte das Orchester mit „Oedipus Rex“ unter Igor Strawinsky den neuen Sendesaal im Funkhaus am Wallrafplatz ein.
15 Jahre lang spielte das Rundfunk-Sinfonie-Orchester mit Gastdirigenten und blieb dadurch musikalisch vielfältig und ungebunden. Bis auf Karajan und Bernstein gab – von Paul Hindemith über Otto Klemperer und Christoph von Dohnányi bis Gary Bertini – fast jeder Dirigent von Rang und Namen den Takt vor. Und schon damals gehörten Konzertreisen in die ganze Welt zu den Höhepunkten, wie das Gastspiel 1952 zur Eröffnung der Salzburger Festspiele – inklusive umjubelter Zugabe.
Hier der Link zum vollständigen Artikel:
Das WDR Sinfonieorchester zählt zu den herausragenden Orchestern Deutschlands. Beheimatet in Köln, macht es Spitzenklassik hautnah erlebbar – mit großen Konzert-Reihen in der Kölner Philharmonie, durch Partnerschaften mit Konzerthäusern und Festivals in Nordrhein-Westfalen und ganz Deutschland, internationalen Gastspielen sowie Konzertausstrahlungen im Fernsehen, Radio und digital im Live-Stream. Eine große Zahl preisgekrönter CD-Produktionen bestätigt den internationalen Rang des WDR Sinfonieorchesters. (Quelle: Webseite WDR)
Giesen hatte auch Engagements im Kölner Kammerorchester – hier eine Publikation aus der Zeit um 1940 – damals leitete Erick Kraak das Orchester.